Die grenzübergreifende Flusslandschaft am Stettiner Haff verfügt dank seiner reichen Naturausstattung bereits über einen nennenswerten aktiven und naturgebundenen Tourismus – ergänzend zum Bäder-Tourismus der Ostsee-Küstenorte.

 Seit 2010 arbeitet das HOP Netzwerk im Gebiet des Stettiner Haffs zusammen mit polnischen und deutschen Partnern an einer Stärkung des Natur-Tourismusangebots, zuletzt konkret zur Weiterbildung und Vernetzung von Naturführern.

Die Nachfrage an professionellen Ansprechpartnern, die sowohl auf der deutschen als auch auf der polnischen Seite des Haffs natur- und landeskundliche Führungen anbieten und Gäste während ihres Aufenthalts in der Gesamtregion fachlich kompetent und unterhaltsam begleiten, ist wesentlich höher, als es die geringe Zahl der beruflichen Landschaftsführer hergibt.

Zudem fehlt es an digitaler Vernetzung und Sichtbarkeit auf dem Markt.

Der Beruf des Naturführers/Landschaftsführers/Wildnisführers/Regio-Rangers steht im Mittelpunkt einer Kampagne zur Erschließung neuer Einkommensquellen in der Fläche des ländlichen Raumes. Das innovative Berufsbild soll sich gerade auch an junge Menschen der Region richten, die Attraktivität und das Image der Region verbessern und der Abwanderung entgegenwirken.

Ein internationales Projekt im südlichen Ostseeraum

Auch in der grenzüberschreitenden Memeldelta-Region an der litauisch-russischen Grenze besteht seit Öffnung der Grenzen Nachfrage nach Naturtourismus-Angeboten, vermehrt von internationalen Gästen.

Da in den beteiligten Partnerländern (D, PL, LT) der Vorschlag eines Erfahrungsaustauschs zu Schulungen von Naturführern und eines gemeinsamen grenzüberschreitenden Ansatzes zur Weiterentwicklung offizielle Unterstützung fand, wurde 2018 das Projekt South Baltic Nature Guide Network gestartet.

Zusammen mit den Projektpartnern werden bereits bestehende Qualifizierungen in den Partnerländern (z.B. in D: Ausbildung zum Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer bzw. -Pfleger) und auch anderer Staaten Europas (besonders Skandinavien / Schweden: Ausbildung zum „Wildnisführer“) untersucht, um bestehende Kompetenzen auszutauschen und gemeinsam eine praxis- und marktorientierte Aus-/Weiterbildung zu konzipieren und diese in der Praxis zu testen.